06.12.2022

Krakau – Drachen, Ritter und eine Kirche aus Salz

Wer nach der Überschrift noch nicht neugierig ist: Krakau ist voller Geschichte und Kultur, lockt mit leckerer Küche und bietet schöne Picknickplätze am Fluss.

Steckbrief Krakau

Die heimliche Hauptstadt Polens ist nicht nur eine lebendige und quirlige Studentenstadt, sondern auch eine sehr verwunschene Stadt: Hier lebt ein Drache auf dem Wawel, es gurren verzauberte Ritter an der Marienkirche, und ein mutiger Turmbläser warnt stündlich vor dem Einfall der Tataren.

Kunst und Kultur

Wer Krakau besucht, sollte sich natürlich zuerst der pittoresken Altstadt mit den berühmten Tuchhallen, die Marienbasilika mit dem Veit Stoß Hochaltar und dem Königsschloss auf dem Wawel widmen. Schon das allein würde ein verlängertes Wochenende bereichern.

Doch es lohnt sich auch noch einen Blick über die Stadtgrenzen hinweg: 15 Kilometer von Krakau entfernt liegt das Städtchen Wieliczka mit dem bekanntesten Salzbergwerk der Welt. Seine Geschichte reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück und es zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Bei geführten Touren durch den Stollen geht es 135 Meter in die Tiefe, entlang unterirdischer Seen und vorbei an Salzskulpturen, die die Geschichte der Mine wiedergeben.

Auf der Touristenroute liegt auch der wohl spektakulärste Anblick des Salzbergwerks – die Kapelle der Heiligen Kinga, auch bekannt als Salzkathedrale. Sie ist 33 Meter lang und 11 Meter hoch. Sie ist aus reinstem Salz gehauen, so auch die kunstvoll gefertigten Reliefs und der Kinga-Altar. Wer denkt, dass hier professionelle Künstler am Werk waren, irrt: Dieses Schmuckstück wurde von den Bergmännern selbst erschaffen.

Schauen und Shoppen

Mitten im Herzen der Altstadt befinden sich die Tuchhallen, die im Mittelalter errichtet wurden, um mit englischen und flämischen Tuchen zu handeln. Noch heute wird im ältesten Kaufhaus Polens Handel betrieben und es lockt zahlreiche Souvenirjäger und -jägerinnen an: Buden und Lädchen bieten hier typisch polnische Mitbringsel an – feilschen ist erlaubt. Und wer schon mal drinnen ist, sollte sich auch unbedingt die Gemäldegalerie der Polnischen Nationalkunst im ersten Stock anschauen.

Nach dem ausgiebigen Stöbern und Shoppen braucht es erst mal eine Kaffee-Pause. Dazu laden die netten Cafés rund um die Tuchhallen ein. Mit dem besten Blick auf die Marienbasilika kann dann auch dem Hejnał (der Turmbläser von Krakau) gelauscht werden.

Zu jeder vollen Stunde ertönt die Melodie in alle vier Himmelsrichtungen und bricht abrupt ab. Warum? Es ist eine Hommage an den Turmbläser von 1241, der die Stadt mit seinem Signal noch rechtzeitig vor den einfallenden Tataren warnen konnte.

Dieser Turmbläser bezahlte sein Engagement allerdings mit dem Leben: Mitten in der Melodie soll er von einem Tataren-Pfeil durchbohrt worden sein. Genau an der Stelle, an der noch heute die Melodie endet. 

Noch ein Shopping-Geheimtipp: Am Nowy Platz in Kazimierz, dem jüdischen Viertel, findet jeden Sonntag ein großer Flohmarkt statt. Vorbeischauen lohnt sich.

Schlemmen und Genießen

Die polnische Küche besteht überwiegend aus guter Hausmannskost. Wer hier auf seine Linie achten möchte, hat sich das falsche Reiseziel herausgepickt.

Sehr beliebt sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen ist das Kotlet Schabowy, ein hauchdünnes paniertes Schnitzel, meist mit Pellkartoffeln oder Pommes und verschiedenen Krautsalaten serviert, und dazu ein typisches Piwo z sokiem (ein kühles Bierchen mit einen Spritzer Himbeersirup).

Natur und Erholung

Für eine Auszeit vom Trubel lohnt sich ein Spaziergang zur Weichsel. Decke mitnehmen und einfach in die Wiese legen oder picknicken. Erholung für die Füße: In ein Boot steigen und damit den Fluss entlang treiben. Bootstouren werden hier gleich hinter dem Wawel angeboten.

So kommt man hin

Die Anreise nach Krakau gestaltet sich recht flexibel: Wer sich eine lange Anfahrtszeit sparen möchte, fliegt. Flüge gibt es unter anderen ab Frankfurt a. M., Berlin, München, Dortmund, Stuttgart oder Nürnberg. Wer umweltschonender unterwegs sein möchte, kann auch mit einem Reisebus anreisen - muss allerdings mit einer Reisezeit, beispielsweise von Berlin aus, von gut acht Stunden ausgehen. Mit dem Auto dauert es von Stuttgart aus rund zehn Stunden. Das obligatorische Päuschen ist hier noch nicht einberechnet.

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