24.01.2022

Mit der Fähre unterwegs – Ferien ahoi!

Frische Seeluft steigert die Vorfreude auf den Urlaub; mit der Fähre nähert man sich dem Ferienziel. Fast alle Routen werden wieder befahren, die Gesundheitskonzepte haben sich bewährt.

Es sind nicht nur die an Land eingesparten Kilometer, die das Reisen auf einer Fähre so beliebt machen. Während das Schiff durch die Wellen gleitet, bleibt der Alltag zurück und die Vorfreude auf das Urlaubsziel steigt rapide an. Kein Gedanke an Etappenziele und wo übernachtet werden soll, kein Stress mit Einreisevorschriften von Staaten, die nur durchfahren werden sollen. Gerade in Zeiten von Corona haben sich Fähren als ebenso sichere wie komfortable Beförderungsmittel erwiesen.

 

Die meisten Routen werden wieder befahren, wenn auch zum Teil mit einer geringeren Anzahl von Abfahrten und – um den Abstand zu gewährleisten – nicht mit voller Auslastung. Umso wichtiger erscheint eine rechtzeitige Buchung, die neben günstigeren Preisen auch die Sicherheit bietet, einen Platz zu bekommen. Auf gut Glück am Hafen zu erscheinen, kann gerade in der Ferienzeit mit vermeidbaren Wartezeiten gestraft werden.

 

Einmal an Bord, darf das Leben genossen werden: Restaurant und Bordbar sorgen für das leibliche Wohl, mit der Lockerung der Gesundheitsvorschriften dürfen wohl auch die meisten Wellnesseinrichtungen wieder genutzt werden. Auf längeren Strecken darf man sich auf Unterhaltungsprogramme, Shows und Kinos freuen. Kommt Land in Sicht, ist der Zielhafen nicht mehr weit entfernt. Die nächste Etappe kann entspannt in Angriff genommen werden. Das Reisen mit der Fähre ist ein guter Start in den Urlaub.

Neue Wege über das Wasser

Neben den hier ausführlich beschriebenen Änderungen und Neuerungen haben wir in einer Übersicht Infos zu allen Reedereien (pdf) und deren Verbindungen zusammengestellt.

Ostsee

  • Mittlerweile werden die temporär eingestellten Fjordline-Routen von Dänemark und Schweden nach Norwegen wieder regelmäßig bedient.
  • Gleiches gilt für die Verbindungen der Viking Line zwischen Schweden und Finnland.
  • Auch die Color Line-Fähre von Kiel nach Oslo verkehrt nach Fahrplan.
  • Wieder aufgenommen wurde auch die von Stena Lines an sich aufgegebene Linie vom dänischen Frederikshavn nach Oslo und nach Göteborg.
  • Neu eingerichtet wurde von Stena die Verbindung vom schwedischen Nynashamn über den Botten nach Hanko an der finnischen Südküste.

Eine Reise rund um die Ostsee ist weiterhin realisierbar, doch muss man bei den Verbindungen zwischen Baltikum und Skandinavien mit reduzierten Passagemöglichkeiten rechnen.

DFDS hat die erst im Jahr 2020 eingerichtete Route von Paldiski in Estland nach Hanko wieder eingestellt.

Tallink-Silja lässt die beiden Linien ab Lettland ruhen: Im kommenden Jahr soll von Riga aus weder Helsinki noch Stockholm angesteuert werden.

Nordsee

Neu ist die Verbindung vom niederländischen Eemshaven nach Kristiansand in Norwegen.  Die Tarife liegen auf einem interessanten Niveau, zudem werden bis zu 800 Kilometer Anfahrt auf der Straße eingespart.
Gestrichen wurde die Verbindung zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven.

Großbritannien

P&O gibt die Strecke von Zeebrügge nach Hull auf, das jetzt nur noch von Rotterdam aus erreichbar ist.

Auf Calais - Dover wird die Anzahl der Schiffe eingeschränkt.

Von Deutschland aus mit längeren Anfahrten verbunden sind die Fähren, die von den französischen Häfen ablegen. Diese bieten sich als Alternative für Irland-Urlauber an, die eine Anreise über Großbritannien scheuen.

Brittany Ferries bedient neu von Cherbourg aus zusätzlich Portsmouth und Poole; von Roscoff aus wird Plymouth angefahren.

Mittelmeer

Auf der Griechenland-Route fährt Superfast nun auch ab Venedig die griechischen Insel Korfu an. Minoan Lines dagegen verzichtet auf seinen Strecken von Italien nach Patras, Igoumenitsa und Korfu auf den Abfahrtshafen Venedig.

Während Jadrolinija die Strecke von Ancona nach Zadar in Kroatien ruhen lässt, bietet Montenegro Lines Fährpassagen von Ancona nach Bar an. Für Reisende in den Süden Dalmatiens stellt diese Verbindung durchaus eine Alternative dar.

Zypern ist weiterhin nicht mit einer Personenfähre zu erreichen.

Italien – Sardinien – Spanien

Die Reedereien Moby Lines und Tirrenia stellen auf dem Weg nach Sardinien die Verbindungen von Genua bzw. Civitavecchia nach Arbatax ein. Stattdessen wird Olbia nun von Livorno und von Piombino aus angefahren. Das Übersetzen nach Sardinien sichert auch die neue Strecke von Grandi Navi Veloci, die von Civitavecchia nach Olbia auf Sardinien führt.

700 Landkilometer lassen sich durch die Nutzung der ebenfalls neu eingerichteten Verbindung von Neapel nach Termini Imerese bei Palermo auf Sizilien einsparen.

Besonderes Engagement zeigt die Reederei bei der Intensivierung der Routen vom spanischen Festland auf die Balearen, die nun von Barcelona und von Valencia aus angesteuert werden.

Mit den neu aufgelegten Strecken von Nizza und Toulon nach Porto Vecchio intensiviert Corsica Lines seine Dienste im Verkehr nach Korsika.

Darüber hinaus werden neue Verbindungen von Piombino und Bastis nach Elba angeboten.

Nordafrika

Auf unbestimmte Zeit bleiben die Verbindungen nach Nordafrika problematisch. Die Nutzung der Fähren nach Marokko bleibt dem Frachtverkehr vorbehalten – Urlaubern wird wegen der geltenden Corona-Maßnahmen die Einreise verwehrt.

Als Hoffnungsschimmer für Afrikafans erweisen sich die Lockerungen bei der Einreise nach Tunesien. Entsprechende Fährpassagen können gebucht werden.

Preise und Sonderangebote

Ob Kraftstoffe oder Verbrauchsgüter – die Preisspirale schraubt sich nach oben. Fährtarife machen da keine Ausnahme. Die Reedereien legen die steigenden Energiekosten auf die Fahrpreise um; die durch Streckenschließungen und Kapazitätsminderung bedingten Defizite wollen aufgefangen werden.

Dennoch: Unterm Strich fallen die Teuerungen gegenüber dem Vorjahr relativ gelinde aus. Sonderangebote werden weiterhin offeriert, doch fällt der Unterschied zum regulären Angebot nicht mehr so deutlich aus.

Unsere Spartipps:

  • Früh buchen: Vor allem bei Reisen in der Hauptsaison lohnt sich eine frühzeitige Buchung. Frühbucherrabatte sind nicht mehr zwangsläufig an fixe Termine gebunden, sondern beziehen sich zuweilen auf die Zeitspanne vor der anvisierten Abfahrt.
  • Flexibel bleiben: Je nach Auslastung der Schiffe ergeben sich deutliche Preisunterschiede an verschiedenen Abfahrtstagen. Generell günstiger sind Fährpassagen zu "unchristlichen Zeiten". Legt der Dampfer mitten in der Nacht ab, ist eher ein Preisnachlass zu erwarten als bei Überfahrten am Tage.
  • Treue zahlt sich aus: Liegen mehrere Fährstrecken auf der Urlaubsroute, beispielsweise erst von Italien nach Griechenland und dann weiter auf eine hellenische Insel oder wenn nach der Überfahrt nach England die Weiterreise nach Irland ansteht, kann bares Geld sparen, wenn er die Überfahrten bei der gleichen Reederei oder kooperierenden Gesellschaften bucht.
  • Bonuskarten: Wer eine Strecke häufiger befährt, sollte zudem über den Erwerb einer Bonuskarte nachdenken, die mittlerweile von nahezu jeder Gesellschaft angeboten werden. Damit sind vergünstigte Fährtickets, aber auch Rabatte auf den Kabinenpreis und die Mahlzeiten möglich.
  • Clever buchen: Günstiger wird die Fähre auch, wenn gleichzeitig ein Rückfahrtticket gebucht wird. Weiterer Spartipp: Gabel-Verbindungen, bei den auf der Hin- und Rückreise unterschiedliche Fährhäfen genutzt werden.
  • Für die ganze Familie: Kinder, Jugendliche und Senioren profitieren von günstigeren Tarifen. Außerdem gibt es Pauschalen, die die Anzahl der mitreisenden Insassen pro Fahrzeug nicht limitieren.

Einen Überblick über Möglichkeiten und etwaige Angebote bieten die Internetpräsenzen der Reedereien sowie Buchungsportale für den ersten Preisvergleich. Vor allem kleinere Gesellschaften, die im Ausland operieren, verfügen jedoch oftmals nicht über deutsche Versionen ihrer Homepages. Auf der sicheren Seite sind ACE-Mitglieder deshalb beim ACE-Reisebüro mit kompetenter Beratung und Zugriff auf die besten Angebote.

Buchung auf Nummer sicher

Die gesundheitspolitischen Einschätzungen der einzelnen Länder ändern sich zum Teil kurzfristig. Verbunden damit sind Einreiseregelungen. Klug ist eine frühzeitige Buchung. Allerdings sollte dabei nicht unbedacht das billigste Economy-Ticket gewählt werden. Der Preis von Flex-Tickets mag im ersten Moment höher erscheinen, doch bieten sie die Option, bis meist 48 Stunden vor dem Ablegen eine Umbuchung vorzunehmen. Bei den meisten Reedereien behalten die flexiblen Tickets über längere Zeit ihre Gültigkeit und können auch später eingesetzt werden.

Auf dem Schiff – bei bester Gesundheit

Im dritten Jahr der Pandemie spricht mehr denn je dafür, für die Fahrt in den Urlaub eine Fähre zu nutzen. Im Gegensatz zu 2021 werden die meisten Routen wieder befahren, sofern die Einreisevorschriften der Zielländer dies ermöglichen.

Die Schiffe sind darauf ausgerichtet, Passagieren eine gesundheitlich unbedenkliche Überfahrt bieten zu können. Zum Teil findet das Boarding kontaktlos statt, Lüftungsanlagen gewährleisten frische Luft auch in der hintersten Kabine. Zugangsbeschränkungen zu den Restaurants, bargeldlose Bezahlung, aber auch die Begrenzung der Kapazitäten bei den Sitzgelegenheiten führt dazu, dass der eingeforderte Abstand auch tatsächlich eingehalten wird.

Verbunden damit ist allerdings eine verminderte Auslastung. Zum Teil wird auf die Buchung einer Kabine gepocht. Sowohl die Spielbereiche für Kinder als auch die Show-Elemente wurden limitiert.

Die Voraussetzung für das Einchecken richten sich nach den Vorschriften der angefahrenen Länder. Ohne den Nachweis einer Impfung oder ein Genesenenattest muss oftmals ein aktueller PCR-Test vorgelegt werden.

Auch auf dem blauen Meer: Die Zukunft ist grün

Wurden bislang durch die Nutzung von Fähren vorrangig Abgase von Autos vermieden, die ansonsten auf den Landstrecken angefallen wären, sollen künftig auch die Schiffe nebst Infrastruktur sauberer werden.

Neue Antriebskonzepte und der Einsatz von Hybridtechnologien verringern den Verbrauch ebenso wie nachgerüstete Rotorsegel und Propeller. Schon jetzt nutzt Stena zwischen Göteborg und Frederikshavn die erste Batteriehybrid-Fähre; bis 2030 soll auch sie durch ein vollelektrisch betriebenes Modell ersetzt werden. Scandlines will 2024 die erste emissionsfreie Frachtfähre auf die Reise schicken.

Vermehrt werden Schiffe in den Häfen an umweltfreundlichen Landstrom angeschlossen, um während der Liegezeit Emissionen zu vermeiden.

Generell wird an Bord auf den nachhaltigen Umgang mit Verbrauchsgütern geachtet. Denn wo kein Müll anfällt, muss er auch nicht entsorgt werden.

Fahrzeuge mit alternativen Antrieben

Grundsätzlich stellt es kein Problem dar, mit einem E-Auto auf die Fähre zu fahren. Einige Gesellschaften weisen jedoch darauf hin, dass bereits bei der Buchung anzugeben ist, wenn das mitgeführte Fahrzeuge mit einem alternativen Antriebskonzept ausgerüstet ist. Dies betrifft sowohl E-Autos als auch Fahrzeuge, die mit Gas oder Wasserstoff betankt werden. Bis auf sehr wenige Ausnahmen ist ein Aufladen während der Fährpassage nicht möglich. Ladepunkte befinden sich teilweise in Hafennähe.

Keine Angst vorm Brexit

Großbritannien bleibt auch in Zukunft ein interessantes Reiseland. Folgende Dokumente sind obligatorisch:

  • Reisepass (Personalausweis reicht nicht mehr)
  • Führerschein (internationaler Führerschein nicht erforderlich)
  • Grüne Versicherungskarte für das Fahrzeug
  • Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) bzw. Provisorische Ersatzbescheinigungen (PEB)
  • Ratsam: Auslandsreise-Krankenversicherung

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